Letzten November bekam ich überraschenderweise eine Anfrage von der Redaktionsleiterin des Schweizer "Haus Magazins". Sie hatte mein Arbeitszimmer im Internet gesehen und wollte gern einen Artikel darüber schreiben. Da fühlte ich mich ziemlich geschmeichelt, muss ich sagen. Allerdings waren das alles ganz alte Fotos gewesen, die sie sich da angeschaut hatte. Und mein Arbeitszimmer ist doch jetzt viel schöner, finde ich. Deshalb habe ich ihr angeboten, neue Bilder zu machen. Sie war gleich begeistert, und so ist es zu dieser Vorstellung gekommen:
Hoffentlich stört sich keiner dran, dass da links darüber referiert wird, wie man das Klo so richtig prima saubermachen kann. Ich hab das gleich mal schön weggeschnitten.
Und jetzt zeige ich euch mal ein paar Fotos von meinem "Scraproom", die ich für diesen Artikel gemacht habe.
So guckt man vom Wohnzimmer aus in mein Arbeitszimmer rein. Das ist ja so ein Durchgangszimmer zwischen Wohnzimmer und Küche. Zum Glück muss man nur ganz vorne durchgehen.
Ich habe versucht, mich nur mit weißen Möbeln einzurichten, damit mein Zimmer so toll aussieht wie diese ganzen cleanen, edlen Scraprooms, die man so auf der Blogrunde sieht. Aber egal, wie viel Mühe ich mir gebe - es wird irgendwie immer wieder bunt. :-/
Mein Zimmer würde sich auch super als Ikeawerbung machen. Wenn man alles, was Ikea heißt, rausnimmt, dann kann ich wirklich einpacken. Vielleicht frage ich mal an, was die so dazu sagen. Eventuell bekomme ich ja einen dreistelligen Gutschein für meinen nächsten Einkauf als Honorar...
So guckt man von der Küche aus rein. (Hat jemand vielleicht günstig ein gutes Weitwinkelobjektiv abzugeben?)
Und so guckt man dann vom Fenster aus in Richtung Küchentür (da links lunst sie rein).
Ja, das wars schon. Klein, aber fein und mein. Und natürlich IMMER aufgeräumt. ;-)
Wenn ihr Fragen habt zu einzelnen Sachen, beantworte ich die natürlich gerne.
Heute ist schon Freitag, das Wochenende naht, yay! Ich bin ja nun schon die ganze Woche zu Hause und deswegen ist das jetzt kein echtes Ereignis für mich, aber freuen für alle anderen tue ich mich natürlich trotzdem!
Mein Allerbester hat heute wieder einen medienberaterischen Auswärtstermin, ich warte schon ungeduldig, dass er nach Hause kommt, weil ich ihm eine dicke Rosinenschnecke gekauft habe. Leider konnte ich mich nicht mehr beherrschen, die meinige ist schon weg. Auch habe ich mal wieder kalten Tee trinken müssen, weil ich ihn vergessen hatte. Ich war so im Flow! Heute geht es mir wirklich besser! Danke für all die lieben Besserungswünsche über Instagram und auch hier, hat geholfen! Ich konnte heute sogar das pubertäre Jungszimmer reinigen, die Gelegenheit hat man ja nicht so oft. Eigentlich soll das Kind das ja selbst tun, aber 1. ist das doch SEIN Zimmer, 2. stört IHN der Dreck ja überhaupt nicht und 3. findet ER in der "Ordnung" alles wieder, ganz bestimmt. :-/
Ich hab mir das schon recht lange angesehen, aber ... na ja, ihr wisst schon. Ich denke, er fand's dann doch ganz gut, als er nach Hause kam.
In den letzten Tagen, als ich nur so kleinschrittig vorwärts kam, hab ich auch noch ein bisschen gescrappt. Man kann ja nicht immer nur alles schön ordnen, legitimieren muss man den Besitz der Dinge auch. (Ich versuche übrigens schon seit Monaten, den Wert unseres Hausrats zu bestimmen - für die Versicherung. Beim Scrapzimmer bekomme ich dabei regelmäßig einen Schwächeanfall. Das KANN doch nicht sein, oder? Die Summe ist irgendwie ... utopisch, die ich da zusammenaddiert habe. Ich schlafe noch mal drüber.)
Also mit meinem PL bin ich mit dem Februar fertig, also up to date. Das klappt wirklich wunderbar so! Im März versuche ich mal, die Aufteilung ein bisschen aufzulockern...
Und ein Layout für's Babyjungsalbum hab ich auch noch fertig bekommen. Dafür habe ich zum ersten Mal Maskingfluid benutzt, und zwar das hier. Das ist ja wirklich sehr einfach und sehr wirkungsvoll. Mach ich bestimmt bald wieder!
Das Kindlein war wohl noch ein bisschen gelb, als ich es mit nach Hause gebracht habe. War mir damals nicht so bewusst, aber wenn man sich jetzt so die Fotos anguckt... Zum Glück hat es sich ja inzwischen verloren.
Immer, wenn ich denke, dieses Jahr klappt es und ich komme ohne die übliche Erkältung durch, erwischt es mich doch noch. Seit Montag bin ich zu Hause. Ich kann mich nicht wirklich beklagen, ich liege nicht straff im Bett oder so, kein hohes Fieber wie manch anderer vom grippalen Infekt gequälte Mensch. Es ist alles nicht so schlimm, aber zermürbend. Der Kopf und die Nase sind zu, der Körper einfach down. Und so richtig aufwärts geht es auch nicht. Ich versuche, das Beste draus zu machen, und wenn ich nicht mehr kann, lege ich mich halt wieder hin. Auch mal schön.
Ich beschäftige mich ein bisschen mit Scrapbookorganisation, habe mal wieder mein Papier schön sortiert,
die Clearstamps sind umgezogen aus drei kleinen Ordnern in eine Kiste mit Ausweishüllen à la Scrapperia,
und im Moment denke ich grade über die Embellieaufbewahrung nach. Die wohnen derzeit in einem A4-Ordner mit geteilten Fotohüllen.
Im Grunde macht sich das ganz gut, weil ich den einfach aus dem Regal ziehen und mitnehmen kann. Aber dieses Blättern in der Kiste bei den Clearstamps finde ich ja sowas von toll, sollte ich vielleicht doch...? Jetzt hab ich mir aber erstmal einen neuen (weißen!) Ordner bestellt, einen mit 4 Ringen, damit das Ganze ein bisschen weniger rumeiert beim Blättern. Schließlich will ich bald zum SBT12, und da ist das doch schon ganz schön praktisch.
Ein bisschen gescrappt habe ich auch noch, das zeige ich dann beim nächsten Mal.
Gehabt euch wohl!
Seit Anfang Februar gibt es auf die Initiative von der lieben Evi hin eine neue Aktionsreihe im ScrapBookTreff: den Mixed Media Montag. Jeden Montag wird eine neue Mixed Media-Anregung vorgestellt. Ich muss sagen - WOW! Da sind wirklich ein paar wirklich sehr schöne und interessante Sachen vorgelegt worden, und die Ergebnisse der Mitmacherinnen sind ebenfalls ein Traum! Lasst euch das nicht entgehen!
Auch ich hatte mich bereit erklärt, eine MMM-Vorlage zu machen, aber ganz anders als man das vielleicht erwartet. Ich habe nämlich digital "gematscht" ;-)
Die Herstellung einer solchen Karte oder eines Hintergrundes auf diese Weise dauert bestimmt genauso lange wie "in echt", allerdings muss man hinterher nicht aufräumen und saubermachen. :-)
Natürlich braucht man dafür etwas Erfahrung auf dem digitalen Gebiet und ein paar Materialien. Diese kann man sich als png-Dateien in Digishops kaufen, zum Beispiel bei designerdigitals.com oder bei the-lilypad.com.
Und jetzt erzähle ich euch mal genau, was ich gemacht habe. Bitte die Beschreibung nicht ganz so ernst nehmen, natürlich ist das alles "nur" digital passiert. Die digitalen Materialien finden sich immer beim entsprechenden Schritt in Klammern.
Und falls euch digital gar nicht liegt: Nehmt doch meine digitalen Schritte als Anregung, das Ganze "in echt" umzusetzen! :-)
Zuerst habe ich mir einen Hintergrund in der richtigen Größe in meinem Grafikprogramm angelegt.
Anschließend habe ich die Ränder der Karte distresst ("Worn Frames" von Mary Ann Wise).
Als Blickpunkt habe ich mir ein kleines Häkeldeckchen hergenommen, dieses mit Farbe eingeschmiert und es abgedruckt ("Tattered Doilys" von Lauren Reid).
Zur Unterstützung der Wirkung von diesem Abdruck habe ich kreisförmig Löcher gestochen ("Stitching Holes" von Katie Pertied).
Oben links in der Ecke habe ich ein paar Kratzer gemacht ("Sandscratched Tool Set" von Anna Aspnes) und mit Luftpolsterfolie und blauer Farbe gedruckt ("Messy Paint" von Amy Martin).
Zum Schluss kam die untere bunte Basis auf die Karte: kreisrunde Farbabdrücke, Sternchenzeichnungen mit Kreide, Farbspritzer... ("Splatterific 5" von Karah Fredricks).
Damit war ich erstmal mit dem Hintergrund zufrieden. Jetzt ging es ans Ausdrucken. Als Papier habe ich Aquarellpapier benutzt und zwar Aquarellpostkarten von Hahnemühle, hier: Gerstaecker.
Damit die Faben schön rauskommen, habe ich die Sättigung insgesamt noch etwas hochgedreht und den Drucker so eingestellt, als ob ich mattes Fotopapier bedrucken würde, mit höchster Druckqualtiät.
Nun fehlte noch ein bisschen was "Echtes". Dafür habe ich die Löcher wirklich durchstocken, "Alles Gute" von Hand drauf geschrieben und ein paar farblich passende Bling draufgeklebt. Das "Von Herzen" ist mit einem Drehstempel gemacht.
Zum Schluss kam die Karte noch auf einen Kartenrohling und durfte auf Reisen gehen.
Ich hoffe, dass euch mein Kärtchen gefällt und ihr euch anregen lasst für eure eigenen Werke!
Leider geht der Sonntag schon wieder seinem Ende entgegen. Ich hatte ein sehr entspanntes Wochenende mit einer tollen Einstiegsparty am Freitagabend und zwei stresslosen Tagen zum Putzen, Kochen, Aufräumen... Nein, natürlich nicht nur. Ich war auch kreativ unterwegs. Mein Februar ist up to date. Ich habe die Hälfte des Rasters verbraucht (ist ja auch genau Mitte Februar) und für die zwei Highlights entsprechende Layouts gemacht. Für den Restfebruar werde ich wohl eher Mühe haben, genug Fotos zusammen zu bekommen. Vielleicht fahren wir nächstes Wochenende mal in den Zoo. ;-)
Für diese Art des PL braucht man übrigens mitnichten einen A3-Drucker! Für das Raster kann man sich genausogut eine Schablone anfertigen: Man nehme einen 12"-CS, zeichne das Raster einmal mit Lineal, Geodreieck und Bleistift auf (ein Taschenrechner tut da gute Dienste!) und schneide die "Fotoplätze" mit dem Cuttermesser aus. Fertig!
Für die Layouts, die ich nicht auf den originalen Semikoloneinlageblättern scrappe, bereite ich meinen CS bzw. mein PP entsprechend vor.
Zuerst schneide ich das Blatt auf die richtige Größe zu. Ein Semikolonblatt dient als Schablone.
Anschließend benutze ich die Löcher des Semikolonblattes zum Anzeichnen auf dem PP.
So sieht das dann fertig angezeichnet aus:
Und nun wird gelocht. Vom Locher muss man vorher die Auffangschale entfernen, damit man sieht, wo man hinlocht.
Und schon ist es passend fürs Album.
Euch allen eine schöne, stressarme und kreative neue Woche!
Ich schicke es gleich mal voraus: Nein, mein Album von 2015 ist noch nicht fertig. Ich hatte mir vorgenommen, ein digitales Fotobuch entwickeln zu lassen. Hier könnt ihr es nachlesen. Ich war auch immer schön fleißig, aber die Begeisterung lässt mit der Zeit nach. Möglicherweise kennen das diejenigen unter euch, die ebenfalls PL machen, ja auch. Auch digitales Scrappen kostet Zeit, und man ist versucht, möglichst viele Bilder zu verscrappen, das hält auf. Nichtsdestotrotz fehlen mir "nur" noch 4 Monate. Ich bin guter Dinge, dass ich das irgendwann noch schaffen werde. Dann werde ich über das Ergebnis gerne berichten.
Parallel dazu habe ich mir immer wieder massiv Gedanken gemacht, wie das im neuen Jahr laufen soll. Auf jeden Fall wieder anders. Abwechslung ist alles. ;-) Ich wollte lieber wieder in Papier, aber ich wollte nicht mehrere Alben pro Jahr produzieren. Da gibt es ja nun nur wenige Möglichkeiten. Estens: Man reduziert die Bilderanzahl oder zweitens: Man macht die Bilder kleiner. Oder man macht beides. Das hab ich jetzt mal in Angriff genommen.
In der Endphase des letzten Jahres hatte ich eine plötzliche Eingebung und habe mir daraufhin ein Raster fabriziert. Das zeig ich euch gleich. Erstmal mein Album:
Eins meiner herzallerliebsten Lieblingsalben: ein 23-Ring-Semikolon-Album. Ganz in Weiß. Ich frage mich schon, ob das eventuell ein Fehler war, denn es hat schon einen Minipunkt in Rot am Rücken. Irgs.
So sieht es aufgeschlagen aus:
Ihr seht, das Titelblatt ist noch jungfräulich. Mal sehen, wann ich dazu wieder ne hübsche Eingebung habe. Vielleicht erst ganz zum Schluss? Wer weiß...
So sehen die mit meinem Raster bedruckten Einlageblätter von Semikolon aus (ach wie gut, dass ich einen A3-Drucker habe, yay!!!)
Ich habe pro Monat eine Doppelseite geplant und alle Seiten bereits
eingeheftet. Dazwischen möchte ich gern immer wieder mal ein Layout
einheften. Für den Januar hat das auch schon mal super geklappt, kommt
gleich, Moment...
Die Quadrate sind 6 x 6 cm groß. Die Fotos drucke ich dann in 6,2 x 6,2 cm aus, dann verschwinden beim Aufkleben die schwarzen Ränder. Und so sieht das dann fertig aus:
Die beiden Layouts habe ich auch auf ein Semikolon-Einlageblatt gescrappt, Vorder- und Rückseite. Das muss man aber nicht, CS oder PP geht auch, das muss man dann halt einfach lochen. (Ein Semikolonblatt als Schablone zum Anzeichnen und dann einfach mit einem Bürolocher: klack, klack, klack... fertig.)
Ich hatte Bedenken wegen der Fotogröße, aber ich finde die jetzt gar nicht so klein. Gefällt mir gut!
Also fürs Erste bin ich begeistert und hoffe, dass die Begeisterung auch etwas länger anhält dieses Mal. ;-)
Auch in diesem Jahr hat in unserem ScrapBookTreff-Forum wieder der alljährliche Jumpstart ins neue Jahr stattgefunden. Jeden Tag im Januar gab es eine neue Liftvorlage, und es gibt tatsächlich eine Menge Mädels, die es geschafft haben ALLE 31 Layouts zu liften! Was für eine Leistung! Für mich selbst war das nicht drin, mein Januar ist geprägt von Stress, Konferenzen, Zeugnissen, Beurteilungen und Co. Aber immerhin habe ich doch ein paar Layouts geschafft. Ich habe das Babyalbum für meinen "Kleinen" in Angriff genommen, der mittlerweile 15 Jahre alt geworden ist, aber damals kannte ich das Scrappen noch nicht. Für das Tochterkind hatte ich das Babyalbum schon überarbeitet (es sind drei draus geworden...) und jetzt ist halt ER dran, Gerechtigkeit muss sein. :-)
Und dann noch ein ganz aktuelles mit Fotos vom 1. Januar. Das kommt in mein neues Project-Life-Album.
Und das letzte hier ist kein Lift mehr, sondern noch mal eins "frei nach Schnauze" wieder für's PL.
Das waren meine Scrapbookwerke vom Januar. In Arbeit ist aber eben auch mein neues PL für 2016. Der Januar ist schon fertig, den zeige ich euch dann beim nächsten Mal. Das Album von 2015 ist leider noch nicht beendet. Aber auch daran arbeite ich. Es soll ja ein Fotobuch werden, ich scrappe also digital. Irgendwann werde ich es wohl schaffen...
Auf keinen Fall wollte ich ein Dezembertagebuch machen. Der Dezember ist ohnehin knallvoll mit Stress und Arbeit, da braucht man das nicht auch noch. Klar.
Natürlich konnte ich mich dann aber wieder mal dem Sog nicht entziehen, den Eri da jedes Jahr in Bewegung bringt. Eri organisiert nämlich im ScrapBookTreff jedes Jahr eine December-Daily-Aktion, der man einfach nicht wiederstehen kann. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt! (Ich hab grade ein Déjà-vu - das musste ich jetzt aus Wikipedia rauskopieren - habe ich das nicht vor kurzem irgendwo gelesen?)
Schon immer mal wollte ich ein altes Buch zweckentfremden. Das war jetzt ein willkommener Anlass.
Einfach reinscrappen geht nicht, weil das Buch sonst am Ende total dick wäre und aufsperren würde wie verrückt. Das wollen wir ja nicht. Deshalb erleichtert man das gute Stück erstmal um etwa die Hälfte seiner Seiten. Die habe ich allerdings nicht einfach rausgerissen oder -geschnitten, sondern ich habe mich bemüht, die Bindung zu erhalten. Ein gebundenes Buch besteht ja aus lauter kleineren "Büchern", also Seitenpäckchen, die dann alle zusammengefasst werden. So sieht das schematisch von oben aus:
Die mittleren Seiten der Päckchen (hier rot markiert) schneidet man vorsichtig raus. Ich habe sie da geschlitzt, wo der Faden von der Bindung langläuft (von oben nach unten also) und dann die Seiten einfach herausgezogen.
Die restlichen Seiten werden so miteinander verleimt, dass die gewünschte Anzahl an Seiten entsteht. Bei mir waren das 32, weil der Dezember bei mir immer bis Silvester geht. ;-) Das war eine Seite zu viel, aber ich hatte dann am Ende in der Tat von einem Tag zu viele Fotos, so dass ich für ihn eine Doppelseite verwenden musste. So ein Zufall!
Dann (un)vorsichtig Gesso verwenden, ein bisschen rumspielen und das vorbereitete Album sah so aus:
Inzwischen bin ich dann auch fertig geworden. Die Zahlen und Titel (die Eri vorgegeben hatte) habe ich mit einem Wassertankpinsel (gefüllt mit schwarzer Tusche) geschrieben und dann noch mit einem Goldstift geschattet. Ansonsten sind die Seiten bestempelt, begoldet, beklebt. Allerdings habe ich mich mit Layering zurückgehalten, denn sperren sollte das Buch am besten am Ende nicht.
Vier Monate nichts gepostet. Na ja, ich hatte nichts auf dem Herzen oder auf der Zunge und nichts vorzuweisen. ;-)
Aber jetzt gibt es mal wieder was zu missionieren, das liegt mir ja.
Das hat 2015 mein Leben zum Positiven verändert: das Bullet Journal.
Schon vor längerer Zeit war ich mal auf das Konzept gestoßen und fand es sofort sehr interessant. Es handelt sich um eine Kombination aus Kalender, Todo-Listen und wichtigen (und unwichtigen) Notizen. Alles kommt in das eine Notizbuch. Ein Planungsbuch sozusagen, mit dem man sein Leben organisiert und in den Griff bekommt. Aber ich war damals zu ungeduldig, um mir das Video anzuschauen. Ich bin ja kein Videogucker, auf Youtube findet man mich höchst selten. Ich habe dann zwar ein bisschen gegoogelt, um etwas Deutsches zu dem Thema zu finden, aber das war mir dann auf den Blogs zu unübersichtlich und ich habe den Gedanken wieder fallen gelassen.
Im Sommer bin ich dann erneut auf den Begriff Bullet Journal gestoßen, und dieses Mal habe ich mir die paar Minuten genommen und habe mir das Originalvideo von Ryder Caroll, der das Bullet Journal-Prinzip erdacht hat, angeschaut. Was für eine Offenbarung! Das Video ist sehr einfach gehalten, sehr kurz, man versteht das Konzept sofort und hat nach dem Anschauen das dringende Bedürfnis, es sofort auszuprobieren (zumindest ich als Zettel- und Listenschreiber vom Dienst). Und es spricht auch überhaupt nichts dagegen, gleich loszulegen! Alles, was man braucht ist eine Kladde in A5 und ein Stift.
Neugierig geworden? Hier ist erstmal das Video, schaut es euch an:
Es ist also ganz einfach:
ein Inhaltsverzeichnis, ein grober Zukunftskalender, eine Monatsdoppelseite pro Monat (mit links Kalender und rechts Aufgaben) und dann die täglichen Listen.
Ergänzt wird das Ganze durch die „Collections“, die einfach dazwischen geschrieben werden. Das sind entweder dauerhafte Listen (z.B. eine Packliste für den Urlaub) oder temporäre Listen (z.B. Einkaufslisten).
Immer, wenn eine neue Seite angelegt wird, wird sie im Inhaltsverzeichnis festgehalten. Dadurch findet man alles wieder. Es ist egal, wo man etwas hinschreibt, man findet es wieder, definitiv! Man lässt auch nicht irgendwelche Seiten frei, um noch Platz für was zu haben. Man ergänzt einfach auf der nächsten freien Seite und verankert diese im Inhaltsverzeichnis.
Die einzelnen Aufgaben und Ereignisse bekommen verschiedene „Bullets“, damit sie erkenntlich sind. Ryder Caroll benutzt für Aufgaben einen Punkt, für Ereignisse/Termine einen Kreis. Wichtiges wird mit einem Sternchen hervorgehoben, erledigte Aufgaben werden durchgekreuzt. Wie noch nicht erledigte Aufgaben am Ende des Monats behandelt werden, ist im Video sehr gut erklärt.
Ich selbst habe mich für andere Symbole entschieden. Jeder kann es so machen, wie er will.
Es ist wirklich alles sehr schlicht und einfach an diesem System.
Nicht mehr so schlicht und einfach ist aber dann das, was die AnhängerInnen des Bullet Journal daraus machen. Ich habe am Anfang sehr viel gelesen und angeschaut, aber ich muss sagen, dass ich davon inzwischen überfordert bin und mich von der Guckerei jetzt zurückziehe und mein Ding mache.
Da ist zum Ersten die Diskussion über das richtige Notizbuch. Bevorzugt wird von der überwiegenden Mehrheit ein Leuchtturm1917. Aber hey: Eine ganz billige Kladde ist vollkommen ausreichend! Mein erstes Vierteljahr habe ich in so einem Buch geführt, das war total okay! Aber wer Schreibwaren liebt, greift dann natürlich irgendwann zu was Schönerem (mit Seitenzahlen, Stiftschlaufe, Lesebändchen und Innentasche…) Ich habe mich dann vor Ort für einen Kompagnon von Brunnen entschieden und würde das immer wieder tun.
Und dann entsteht da ein regelrechter Hype um Klebchen, Washi, bunte Stifte, Sticker und all sowas. Manches davon finde ich wirklich wichtig, zum Beispiel widerstandsfähige Tabs für Listenseiten, die immer wieder aufgeschlagen werden müssen. Aber ansonsten will ich nicht Zeit damit verbringen, mein Bullet Journal zu verzieren. Ich will, dass es einfach zu handeln ist und dass es mir hilft, meinen Alltag zu organisieren und Zeit EINZUSPAREN. Und das klappt ja auch.
Aber natürlich kann jeder das System auf seine eigene Weise anwenden. Es macht ganz viel Spaß, sich die verschiedenen Varianten anzusehen, selbst auszuprobieren, die richtigen Materialien für sich zu finden, seine kreative Ader im Heft auszuleben, seinen eigenen Weg im Bullet Journaling zu gehen! Versucht es, probiert es einfach aus! Nichts ist falsch, alles kann auf der nächsten Seite, am nächsten Tag, im nächsten Heft anders gemacht werden. Niemanden stört das!
Im Januar beginne ich mit einem neuen Bullet Journal (obwohl das eigentlich nicht nötig wäre, aber ich möchte es gern so). Und natürlich ist es auch schon fertig vorbereitet. :-)
Gestern war der erste Schultag. Und sofort wird das Leben auf den Kopf gestellt. Ellenlage Todolisten konkurrieren in meinem Listenbuch und ich freue mich schon auf ein absolut knallvoll ausgefülltes Jahr! Ich bin Klassenlehrerin einer 8. Klasse, habe eine 8., eine 9. und eine 10. Klasse in Mathematik zu unterrichten und außerdem alle 8., 9. und 10. in Kunsterziehung (12 Klassen). Somit bin ich "voll" bis zum Rand.
Leider habe ich noch keinen Stundenplan. Aufgrund der immer noch andauernden Lehrerhin- und herschieberei, die unser Amt veranstaltet, hat unsere fleißige Planerin jetzt glaub ich zum vierten Mal anfangen dürfen. Die Eltern sehen das leider nicht, die sehen nur, dass an der K-Schule Donnerstag und Freitag nur 4 Stunden waren, und Montag gibt es auch noch keinen festen Plan, die machen sich da nen Bunten und liegen auf der faulen Haut... Argh!
Respekt habe ich vor dem Umfang des Matheunterrichts. Mir fällt das schwer, ich bin von der Seele her eher der Kunstlehrer. Ich schüttele die Mathestunden nicht so aus dem Ärmel, sondern bereite jede einzelne akribisch vor. Das kostet natürlich Zeit, die ich für andere schöne Sachen dann nicht habe. Daher gibt es auch hier grade nichts Kreatives zu sehen. :-(
Na dann, auf geht's!
Euch allen ein schönes letztes Augustwochenende!